PDC Order of Merit: alles über die berühmte Dart-Rangliste
Noch stehst Du nicht auf Platz 1 der Darts Rangliste "Order of Merit". Falls Du dieses Ziel Wurf für Wurf mit großem Ehrgeiz verfolgst, winken Dir eines Tages sportlicher Ruhm und viel Geld. Top-Profis verdienen im Dartsport laut Rangliste nicht selten mehr als 1 Million Pfund im Jahr. Die Order of Merit zeigt eindrucksvoll, dass Dartsport weit mehr bedeutet, als nur ein paar Pfeile zu werfen.
Einführung in die PDC Order of Merit
Was ist die PDC bzw. Order of Merit? Es handelt sich hierbei um die mit Abstand wichtigste Weltrangliste im Dartsport, die 2007 eingeführt wurde. Wie es an dem Pfundsymbol hinter den Beträgen schon zu erkennen ist, listet die Order of Merit die eingespielten Preisgelder der letzten beiden Jahre auf. Insofern blickst Du nicht auf Punkte, sondern eingespielte Geldsummen von den besten Dartspielern der Welt. Du kannst die Order of Merit auch als Geldrangliste im Dartsport lesen, wobei die Platzierung natürlich auch viel über die sportlichen Erfolge in den letzten Monaten aussagt.
Vor der Einführung der PDC Dart Weltrangliste 2007 gab es noch ein Punktsystem, so wie Du es auch aus dem Tennissport kennst. Dieses System führte allerdings dazu, dass oft die gleichen Namen wie Colin Lloyd auf Platz 1 zu finden waren. Mit der neu eingeführten Rangliste ist mehr Bewegung in die Positionen gekommen, was ein Ansporn für alle ist, die in die Order of Merit ein- bzw. in ihr aufsteigen wollen. Luke Littler hat als "Dart Wunderkind" zuletzt eindrucksvoll belegt, welche großen Sprünge möglich sind.
Neben der PDC Order of Merit gibt es im Dartsport noch weitere, die aber eine untergeordnete Bedeutung haben. Zu nennen ist z. B. die PDC Pro Tour Order of Merit. Damit können sich Dartspieler für die legendäre WM oder den World Grand Prix qualifizieren. Für Nachwuchsspieler haben andere Ranglisten im Dartsport aber durchaus eine große Bedeutung, um sich zu zeigen und sich für große Turniere zu qualifizieren. Von da aus ist der Sprung in die Order of Merit nicht mehr weit.
Wie funktioniert die PDC Order of Merit?
Wo früher Leistungen bzw. Ergebnisse in Punkte umgewandelt werden mussten, kommen jetzt einfach eingespielte Preisgelder in die Rangliste. Wer in den letzten beiden Jahren am meisten gewonnen hat, landet auf Platz 1. Damit liegt der Fokus nicht nur auf Geld, denn der sportliche Sieger von Turnieren erhält nun mal das höchste Preisgeld. Wichtig ist, dass aus der Rangliste die Setzlisten für anstehende Turniere erstellt werden. Es gilt also nicht nur, Geld als Dartspieler zu verdienen, sondern sich auch in eine gute Ausgangsposition für zukünftige Möglichkeiten zu bringen.
Diese Turniere werden für die Zusammenstellung der Order of Merit herangezogen:
- World Championship
- World Matchplay
- UK Open
- World Grand Prix
- European Championship
- Grand Slam of Darts
- European Tour
- Players Championship Finals + Players Championships
Wichtig! So genannte Einladungsturniere wie die Champions oder Premier League, der World Cup oder die World Series of Dart zählen nicht zur PDC Order of Merit.
Aktuelle Top-Spieler der PDC Order of Merit
Der aktuelle und neue Dartweltmeister Luke Hemphries alias Cool Hand Luke aus England belegt mit mehr als 1,5 Millionen Pfund Platz 1 der PDC Order of Merit (Stand 21.3.2024). Er ist seit mittlerweile 2011 bei der Professional Darts Corporation und konnte 2017 5 Events bei der Development Tour gewinnen: Damit erspielte er sich eine Tour Card für die PDC Pro Tour in den Jahren 2018 und 2019. Das ist ein inspirierender Weg für alle Dart-Nachwuchsspieler.
Auf Platz 2 finden wir Michael van Gerwen aus den Niederlanden mit mehr als 1,1 Millionen Pfund Preisgeld. Er ist einer der erfolgreichsten Dartspieler und konnte als Mighty Mike bereits viele Titel einfahren. In den letzten 10 Jahren alleine 3 WM Titel und viele Siege in der Premier League. Kein Wunder also, dass er lange Zeit den ersten Platz in der Order of Merit innehatte.
Michael Smith aus England rangiert mit etwas über 1 Million Pfund auf dem dritten Platz. Der Bully Boy ist vor allem für seine spektakulären Weltrekorde bekannt. So schaffte er es gegen Peter Wright im WM Finale 2022, 24 180er in einem Spiel zu erreichen.
Mit 637.000 Pfund finden wir Nathan Aspinall (auch aus England) auf Platz 4. Sein Aufstieg begann, nachdem er sich eine Tour Card sicherte und noch im selben Jahr 2018 sein erstes Player Championship gewinnen konnte. Bei seinem WM-Debut 2019 kam er sofort ins Halbfinale.
Mit 603.000 Pfund belegt mit Gerwyn Price kein Unbekannter Platz 5 in der Order of Merit. Zu seinen wichtigsten Erfolgen zählt der WM Titel 2021. Seit vielen Jahren ist dieser Dartspieler auf den vordersten Rängen zu finden.
Einfluss der PDC Order of Merit auf Spieler und Turniere
Es geht wie gesagt nicht nur um Geld. Bei vielen PDC-Turnieren ist die Order of Merit die Voraussetzung für die Teilnahme und somit die Setzliste. Wer Dart professionell spielen und damit Geld verdienen möchte, sollte eine gute Position in der Rangliste anstreben. Die obigen Spielerporträts haben gezeigt, auf welchen Wegen es klappen kann. Für die PDC Pro Tour sind beispielsweise nach der Weltmeisterschaft die Top 64 gesetzt, beim The Master sind es die Top 24. Bei der Premier League Darts sogar nur die Top 4. Hier zeigt sich, dass eine vordere Platzierung in der Dart Order of Merit in jeder Hinsicht sehr viel wert ist!
Auch psychologisch ist die aktuelle Position in der Rangliste nicht zu unterschätzen: Wer vorne platziert ist, hat sich mental bereits den Respekt der Gegner verdient. Andererseits erzeugt eine gute Platzierung natürlich auch viel Druck, denn von der Nummer 1 wird gegen die Nummer 53 ein klarer Sieg erwartet. Außenseiter können so unbekümmert in Turniere starten und Gegnern furchtlos gegenübertreten: Geringer Druck kann ein großer Vorteil sein, um den vermeintlich stärkeren Gegner zu besiegen.
Wie kann man der PDC Order of Merit beitreten?
Beim Blick auf die Order of Merit kommt bei leidenschaftlichen Dartspielern die Frage auf: Wie werde ich selbst Dartprofi, wie komme ich in diese weltberühmte Rangliste? Du solltest Dir grundlegend klar machen, dass es in Deutschland viele unentdeckte Talente gibt. Anders als in den Dartmächten wie England oder den Niederlanden hat sich in Deutschland noch kein Scoutingsystem entwickelt.
Für den Nachwuchs bzw. als Einstieg ins Profigeschäft gibt es die so genannte Development Tour, zu der Spieler im Alter zwischen 16 und 23 Jahren teilnahmeberechtigt sind. Von dieser Möglichkeit aus hat so mancher Spieler tatsächlich den Sprung in den Profibereich geschafft, so vor allem der aktuelle Weltmeister!
Die Professional Darts Corporation hat in den letzten Jahren Möglichkeiten geschaffen, mit denen Spieler auch mit kleinerem Budget in die Order of Merit vorstoßen können. Denn die Reisekosten für Turnierteilnahmen sind nicht zu unterschätzen.
Ins Leben gerufen wurden die Q-Schools, bei denen hunderte Teilnehmer um eine PDC-Tourcard kämpfen können. Für Talente aus Deutschland kommt die Q-School in Hildesheim in Frage. Anmeldungen sind ab 16 Jahren möglich. Allerdings ist eine Anmeldegebühr von 400 Pfund notwendig, womit die Ernsthaftigkeit der Bewerbung formal geprüft wird. Leicht ist dieser Weg nicht, denn von hunderten setzen sich am Ende nur die vier besten durch! Insofern handelt es sich um eine große Herausforderung, aber auch gute Reifeprüfung für potenzielle Weltmeister. Q-Schools sind eine Option, früh aus sich aufmerksam zu machen und sich schnell Richtung Order of Merit werfen zu können.
Fazit: Wer will in Dart Rangliste will, muss sich "verdient" machen
Die PDC Order of Merit Dart Rangliste ist nun für Dich fassbarer, bekannte Gesichter auf Top-Platzierungen kanntest Du wahrscheinlich schon vorher. Der Name der Rangliste ist Programm, denn vorderste Plätze bringen nicht nur Bekanntheit, sondern auch einen hohen Verdienst. Der Blick auf die aktuelle Rangliste dürfte insofern für jeden ambitionierten Dartspieler eine starke Motivation sein.
Du hast hier verschiedene Wege kennengelernt, um dem Ziel, Profi im Dartsport zu werden, näher zu kommen. Nicht nur Talent, sondern vor allem Fleiß wird notwendig sein. Zeige Präsenz und nimm an möglichst vielen Turnieren teil. Wer weiß, der große Durchbruch kann schneller kommen als gedacht. Das zeigen die Porträts und vielen Wege von erfolgreichen Dartspielern, die durchaus individuell geprägt sind.
Gerade Nachwuchsspieler sollten den Fokus nicht nur auf die Order of Merit legen. Zu Beginn haben kleinere PDC Ranglisten einen hohen Stellenwert, um sich für weitere Turniere zu qualifizieren und sich mit starken Leistungen einen Namen erwerfen. Das nimmt auch den ganz großen Druck, es sofort in die Order of Merit schaffen zu müssen. Qualität und Talent werden sich langfristig durchsetzen, sofern das Durchhaltevermögen stark ausgeprägt ist. Es lockt die Aussicht, irgendwann vom Dartsport leben zu können oder zumindest lukrative Einnahmen zu erwerfen. Oft sind es einzelne Turniere oder Matches, die einen entscheidenden Wendepunkt markieren.