Was bedeutete dieses Ziel für mich? Ich habe angefangen Dart zu spielen und gemerkt, dass ich mal Aufnahmen dabei hatte, die 40, 45, 50 aber auch mal 5, 26 oder 39 Punkte hatten.
Und das hat mich ziemlich genervt, also habe ich mir eine Exeltabelle gemacht und dort meine Punktzahlen jedes einzelnen Wurfes eingetragen. Automatisch wurden Aufnahmen mit 40 Punkten oder mehr Grün hinterlegt und mit weniger als 40 Punkten rot. Nun war es mein Ziel, durch konstante und überlegte Würfe diese alle auf 40+ zu bringen.
Ich fragte mich, wie ich es am besten angehe und habe dabei gemerkt, dass ich natürlich auf der 20 starte, wenn ich das Feld aber nicht getroffen habe auch die 19 oder 18, 17 oder 16 mit ins Spiel gebracht habe.
Was wurde also daraus? Aus den 26er Würfen wurden auf einmal 44 (20+5+19), die Felder in meiner Tabelle füllten sich immer mehr mit grüner Farbe. Ich konnte von Tag zu Tag und von Woche zu Woche beobachten, wie ich meinem Ziel näher kam, diese kleinen Erfolge machten mich süchtig und ehrgeizig. Ich wollte es schaffen. Nein, ich musste es schaffen!
Und als ich es geschafft habe, war es ein super Gefühl das Ziel erreicht zu haben, Mental ein Gefühl von Zufriedenheit und Erfolg zu haben. Und mit diesem Gefühl bin ich auf das nächste Ziel losgegangen. Die persönlichen Ziele können stark variieren. Jeder Dartspieler spielt anders, hat unterschiedlich viel Zeit zum Trainieren und einen anderen Anreiz.
Der eine will nur einmal die Woche in der Kneipe mit seinen Jungs und Mädels spielen und dabei Spaß haben, der andere möchte gerne ein Turnier gewinnen und wiederum andere möchten gerne Profi werden und davon leben. Aber egal welches Ziel du hast, wichtig ist, dass du eins hast, was für dich persönlich der nächste Schritt ist.
Die nächsten Schritte könnten sein:
- Durch das Trainingsspiel Arround the Clock die Würfe auf Doppelfelder zu verbessern
- Meine erste 180 zu werfen
- Zwei 180er hintereinander werfen
- Der erste Turniersieg
- Das erste Preisgeld erspielen
- Am Ende der Saison der Beste im Verein zu sein
Wie dein Ziel aussieht entscheidest du, wichtig ist nur, das es quasi das nächste Level ist und deine jetzigen Fähigkeiten nicht übersteigt.
3. Training und Disziplin
Zu einem richtigen Training gehört auch viel Disziplin. Hierzu wieder das Beispiel des Fußballers. Die Disziplin besteht in erster Linie mal daran überhaupt zum Training zu fahren und ggf. dafür Vorbereitungen zu treffen (Sporttasche packen, Getränke mitnehmen). Da die meisten Dartspieler Zuhause trainieren fällt das in gewisser Weise weg. Trotzdem ist es auch da hilfreich gewisse Rituale festzulegen, die einem signalisieren, das jetzt trainiert wird, und nicht just for fun ein paar Darts ins Board geworfen werden.
Meine Rituale dafür sind zum Beispiel:
- Getränk bereitstellen
- Musik anmachen
- Trikot anziehen
Und schon weiß ich für mich selber: jetzt gehts los! Die Disziplin beim Dart liegt darin, seine Schwächen zu erkennen und an diesen auch zu arbeiten. Wenn ihr jetzt denkt „Ja klar, ich als Hobbyspieler, der gerade drei Monate dabei ist, soll über meine Schwächen nachdenken, logisch ich treffe nicht mit jedem Wurf das Segment was ich treffen wollte“.
Eine Schwäche zu erkennen und auch zu benennen ist nichts wofür man sich schämen muss. Im Gegenteil, erkennst du deine Schwachpunkte, so kannst diese in dein nächstes Ziel mit einbauen und darauf fokussiert hinarbeiten.
Hast du deine aktuelle Schwäche (zum Beispiel die Doppel 10, 8 und 15) erkannt, so formuliere dein Ziel aus: Bis zum TT.MM.JJJJ werde ich durch tägliches Bespielen dieser drei Segmente mit mindestens 15 Aufnahmen pro Training meine Schwäche auf diese Doppel zu eine Stärke umwandeln um so meine Doppelquote um 10% zu steigern.
Jetzt zur Disziplin: Es bring noch gar nichts, wenn jetzt dein formuliertes Ziel neben deinem Board hängt und du weiterhin nicht das trainierst was du dir vorgenommen hast. Überwinde den inneren Schweinehund, geh die Dinge an und verhelfe dir selbst zu deinem Erfolg.
Zurück zum Fussball: Der Trainer sieht bei einem Testspiel die Stärken und Schwächen seiner Mannschaft. Was wird er wohl im nächsten Training vor dem nächsten Spiel mit seinen Spielern trainieren? Die Stärken? Wohl kaum, er wird seine Spieler auf die Dinge die noch nicht perfekt waren und wo es ein Potential zur Verbesserung gibt hinweisen und danach mit Ihnen besprechen wie das heutige Training ablaufen wird, um genau dieses Potential zu nutzen. Dadurch wird die Mannschaft langfristig erfolgreicher werden. Durch Übung und Disziplin die Schwäche zu sehen, sie anzugehen und zu Stärken umzuwandeln.
Der Faktor Zeit
Nicht jeder Dartspieler hat die Zeit sich stundenlang ans Dartboard zu stellen und täglich 6 Stunden zu trainieren. Daher ist effektives und konstantes Training sehr wichtig. Versuche daher, dich auf knappe Trainingseinheiten zu begrenzen aber dann auch vernünftig und konzentriert. Denn genau darauf kommt es an, Konzentration!
Wir kennen es alle aus anderen Bereichen des Lebens, dass man nur einen gewissen Zeitraum die volle Konzentration auf eine Sache lenken kann. Egal ob PlayStation, Autofahrten oder die Schule, irgendwann lässt die Konzentration nach, die Aufnahme neuer Informationen ist für uns dann einfach zu viel.
Ähnlich verhält es sich bei effektiven Training. Durch kurze, aber genau geplante Einheiten kannst du dein Können schnell steigern. Ein Training bei mir dauert maximal 30 bis 60 Minuten. Ich habe für mich dabei erkannt, dass ich die einzelnen Trainingseinheiten dabei genauer und auch fokussierter verarbeite und daraus der resultierende Lernerfolg größer ist, als wenn ich 2 bis 3 Stunden am Stück spiele.
Klar kannst du auch kürzer oder länger spielen, eins sollte allerdings immer gleich sein: Wenn du an dein Oche trittst, sollten die Dinge, die du üben möchtest, schon feststehen. Achte daher auf dein Ziel und die Trainingseinheiten, die du für dessen Erreichen benötigst. Auch das Warmspielen sollte eine klare Struktur haben. Einfach unkonzentriert und locker irgendwie werfen, gibt dir keine klare Linie. Leg dir deine Basics konkret zurecht und gehe immer die gleichen Dinge zum Aufwärmen durch.
Dadurch denkst du irgendwann nicht mehr über dein Aufwärmprogramm nach, sondern spulst es gekonnt und flüssig ab, was dir wiederrum einen Vorteil verschafft, wenn du nicht Zuhause in gewohnter Umgebung spielst, sondern dich auf einem Turnier oder bei Freunden einspielst.
Daher spiele ich auch an Tagen wo ich mehr Zeit habe lieber 2-3 Trainingseinheiten als eine Lange von 3 Stunden am Stück. So bleibt mir in der Zeit dazwischen die Möglichkeit mich zu entspannen, das bisherige Training zu reflektieren und meine nächste Einheit darauf aufzubauen.
Ziele erreichen und feiern
Wie zu Beginn schon beschrieben, kann das Erreichen eines deiner Ziele dich mental sehr stark machen. Wer ist nicht gerne erfolgreich in dem was er macht. Nutze dieses Gefühl, deine neuen Aufgaben anzugehen und nehme den positiven Schwung mit. Kleine Belohnungen in Form von neuem Material oder einem Post in Sozialen Medien können dich dort weiter pushen.
Mit Rückschlägen umgehen
Eines Tages wirst du auch mal an deine Grenzen kommen. Lass dich davon nicht beeinflussen, es spielt sich alles im Kopf ab. Wenn man hingefallen ist, heißt es Aufstehen und weiter machen. Schau zurück und analysiere deine Herangehensweise. Vielleicht war dein bisheriges Ziel ein wenig zu hoch gesteckt für den Augenblick. Sich dies einzugestehen ist nicht immer einfach, aber der bessere Weg in diesem Moment ein oder zwei Schritte zurückzugehen und dann von neuem anfangen. Du wirst dein Ziel schon erreichen!
Trainingsplan
Einen einheitlichen Trainingsplan, der auf jeden Dartspieler passt, gibt es nicht. Also nimm dir einen Moment Zeit und kläre die wichtigsten Dinge für dich selber. Der Plan, den du dir zurecht legst, gehört nur dir und ist für deine Bedürfnisse und Ziele ausgelegt. Schau dir an, was du bisher erreicht hast, wo du hin willst und welche Hürden du nehmen musst, um dein Ziel zu erreichen.
Halte deine Erfolge und erreichten Ziele fest. Du kannst dir ganz einfach eine Art Checkliste aufbauen, in der du deine Erfolge auf einen Blick mit Datum sehen kannst. Somit hast du immer etwas, worauf du zurückblicken kannst, wenn es mal nicht so laufen sollte wie du gerade willst. Als ich angefangen habe, alle Doppelfelder nacheinander im ersten Versuch in Reihenfolge zu treffen, dachte ich zuerst auch das werde ich nie ohne Fehler schaffen oder benötige mindestens 100 Aufnahmen dafür.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt gerade mein Ziel festgelegt in einem Monat mein Spiel auf Doppel zu verbessern und somit konstant weniger als 5 Darts zum Checken unter 5 Punkten zu benötigen. Vorher habe ich viele Legs verloren, weil ich bis 100 Rest sehr gut meine 501 runterspielen konnte und dann ein Komplett-Ausfall gekommen ist, als würde ich das erste mal Dart spielen.
Ich habe dann täglich das gleiche Doppeltraining zweimal absolviert und mir immer meine Anzahl an benötigten Aufnahmen oder später einzelner Darts notiert. Diese Notizen ließen mich schnell erkennen, dass ich mich verbessere. Auch wenn es mir am Anfang überhaupt keinen Spaß gemacht hat, habe ich nicht locker gelassen und mein Ziel verfolgt.
Spätestens nach 14 Tagen ging ich viel selbstbewusster und geübter an die Sache heran und konnte somit auch Erfolge auf Turnieren erreichen, die ich zuvor wegen dieser Sachen aus der Hand gegeben habe.
Streben nach Gefühl und Fokus
Beim Dart geht es um Auge und Handkoordination. Der jeweilige Wurf, Griff und Stand des Spielers kann deutlich voneinander abweichen und es gibt keinen geraden Weg, der zum Ziel führt. Es gibt die unterschiedlichsten Wurfstile und Techniken.
Wir sind hier schließlich nicht beim Bogenschießen, wo man einen gewissen Teil der Kraft und der Flugkurve berechnen kann um so sich zu verbessern. Unser Stichwort lautet Gefühl. Das Gefühl für die Flugkurve des Darts. Die richtige Kraft, Position und Flugkurve muss flüssig, sicher und konstant sein und im besten Falle immer gleich.
Um Fuß zu fassen bietet es sich daher auch an, sein Gefühl beim Wurf zu trainieren. Beliebte Felder wie 20, 19 oder 18 fallen vielen Spielern recht leicht. Trotzdem muss man auch hierfür erst die Übung haben und ein Gespür dafür entwicklen, was man beim nächsten Wurf anders machen muss, um sein gewünschtes Ziel zu treffen.
Zu sagen, ich werfe jetzt die T17, um mich auf ein Finish zu stellen und sie dann auch richtig sicher zu treffen, kommt nicht einfach von heute auf morgen. Um diesen Fokus zu schärfen und Gefühle für die jeweiligen Richtungen zu entwickeln lässt sich aber trainieren. Zum Beispiel mit Trainingsringen, die es in unterschiedlichen Ausführungen zu kaufen gibt oder die man sich auch selber basteln kann.
Sie verhelfen mit ihren unterschiedlichen Größen sowohl Anfängern ein Gespür zu erhalten, wie werfe ich in die jeweilige Richtung, oder aber auch dem Profi, der einen der kleinsten Ringe nutzen kann, um seinen Fokus noch genauer auf die kleinsten Segmente zu legen.
Hol dir diese Trainingshilfe, fange mit recht großen Ringen an und steigere dich bis zu den kleinsten. Setze dir vor deinem Training kleine Ziele wie z. B. heute treffe ich die T17 drei mal mit dieser und jener Größe des Ringes.
Du wirst schnell sehen, dass du so auch Segmente trainieren kannst, die dir bisher nicht lagen und die du lieber gemieden hast. Diese kleinen Erfolge geben dir wieder Kraft für dein Spiel und stärken dein Gefühl für Fokus, Wurf und Konzentration.